Antiziganismus

Antiziganismus wird häufig im Bereich von Hassreden und Hasskommentaren in den sozialen Medien und allgemein im Internet produziert.
Die Betreiber dieser Plattformen für offenen Diskussionen sind angehalten, dagegen vorzugehen.

Folgender Text wurde aus der Definition der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg entnommen.

Antiziganismus umfasst sowohl die von Vorurteilen und Abneigungen geprägten Einstellungen gegenüber den als „Zigeuner“ wahrgenommenen Menschen wie auch die darauf basierende Ausgrenzung, Diskriminierung oder Verfolgung – bis zum Völkermord in der NS-Zeit.

Weitere Definition finden Sie im Grundlagenpapier Antiziganismus (deutsche Version, PDF, 260 KB, Version Juni 2017).

In diesem Papier steht auch folgende ausführlichere Definition des Begriffs:

„Antiziganismus ist ein historisch hergestellter stabiler Komplex eines gesellschaftlich etablierten Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma ‚Zigeuner‘ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden. Er umfasst:

    1. eine homogenisierende und essentialisierende Wahrnehmung und Darstellung dieser Gruppen;
    2. die Zuschreibung spezifischer Eigenschaften an diese;
    3. vor diesem Hintergrund entstehende diskriminierende soziale Strukturen und gewalttätige Praxen, die herabsetzend und ausschließend wirken und strukturelle Ungleichheit reproduzieren.“

Hinweis:

In der Wissenschaft wird der Begriff "Antiziganismus" kritisch diskutiert, da er den Wortbaustein „zigan“ enthält, sich also auf das mit rassistischen Zuschreibungen behaftete Wort „Zigeuner“ bezieht.